- Wartburgkrieg
- Wạrtburgkrieg,Sängerkrieg auf der Wạrtburg, um 1260 in Thüringen entstandene Sammlung mehrerer ursprünglich selbstständiger Spruchdichtungen, als deren bedeutsamste das »Fürstenlob« gilt: In diesem repräsentativen Rollenspiel eines - historisch nicht nachweisbaren - Sängerwettstreits am Hof des Landgrafen Hermann I. von Thüringen zu Anfang des 13. Jahrhunderts streiten Heinrich von Ofterdingen, »der tugendhafte Schreiber«, Walther von der Vogelweide, Biterolf, Reinmar von Zweter und Wolfram von Eschenbach in Preisreden um den besten Fürsten. Die Niederlage Heinrichs von Ofterdingen bildet die Rahmenhandlung für die Überleitung zum »Rätselspiel«, in dem Klingsor und Wolfram von Eschenbach gegeneinander antreten und Letzterer siegt. Die kürzeren Stücke enthalten Zeitkritik, Morallehre und Herrenpreis. Der Wartburgkrieg ist späthöfische Repräsentationsdichtung, er steht in der stilistischen Tradition Wolframs von Eschenbach, die in Thüringen unter Markgraf Heinrich III., dem Erlauchten, von Meißen wieder belebt wurde. R. Wagner nahm im »Tannhäuser« das Motiv des Sängerstreits wieder auf.Ausgabe: Der Wartburgkrieg, herausgegeben von T. A. Rompelman (1939).B. Wachinger: Sängerkrieg. Unterss. zur Spruchdichtung des 13. Jh. (1973).
Universal-Lexikon. 2012.